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Friedrichstadt

Die Stadt Friedrichstadt (dänisch Frederiksstad, friesisch: Fräärstää, plattdeutsch: Friesstadt, Frieestadt, niederländisch Frederikstad aan de Eider) liegt zwischen den Flüssen Eider und Treene im Kreis Nordfriesland in Schleswig-Holstein.

 

Friedrichstadt wurde 1621 durch den gottorfschen Herzog Friedrich III. gegründet und ist heute ein hochrangiges Kulturdenkmal. Herzog Friedrich III. zielte auf die Errichtung einer Handelsmetropole und holte dazu niederländische Bürger, besonders die verfolgten Remonstranten, an den Ort und gewährte ihnen Religionsfreiheit. Infolge dieser Maßnahme siedelten sich auch Mitglieder vieler anderer Religionsgemeinschaften in Friedrichstadt an, so dass der Ort als „Stadt der Toleranz“ galt. Heute sind noch fünf Religionsgemeinschaften aktiv.

 

Die Wurzeln der Remonstranten liegen in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts. In den ersten Jahrzehnten dieses Jahrhunderts trennten sich hier die Remonstranten von der calvinistisch geprägten Evangelisch-Reformierten Kirche. Grund war deren strenge Prädestinationslehre, die von den Remonstranten zurückgewiesen wurde. Die Streitfrage lautete, ob Menschen sich für Gott entscheiden können oder ob Gott seine Getreuen auswählt. Anders als die calvinistischen Contraremonstranten betonten die Remonstranten die Willens- und Glaubensfreiheit des Menschen. Aufgrund dieser Lehranschauungen mussten sie als Verfolgte ihre niederländische Heimat verlassen. Einige von ihnen emigrierten ins Herzogtum Schleswig und gründeten dort die Siedlung Friedrichstadt, wo sie noch heute eine Kirche besitzen.

 

Ursächlich für die Gründung der Stadt war der Plan von Herzog Friedrich III. von Schleswig-Gottorf, sein Land zum Mittelpunkt einer Handelslinie von Spanien über Russland nach Ostindien aufzuwerten. Um einen starken Handelshafen an der Nordseeküste zu etablieren, bot er Niederländern, den damals führenden Wasserbauern und Händlern Europas, namentlich den in ihrer Heimat verfolgten Remonstranten wie Johannes Narssius, Willem van Dam und seinem Bruder Peter aus Amersfoort, Religionsfreiheit in einer Exulantensiedlung mit niederländischer Amtssprache innerhalb seines Herrschaftsgebiets an. Er folgte damit dem Beispiel seines Onkels und Konkurrenten Christian IV., König von Dänemark und Herzog von Schleswig und Holstein, der 1617 Glückstadt an der Elbe aus ähnlichen Beweggründen und mit ähnlichen Methoden gegründet hatte. So heißt es in Wikipedia.

 

Die Bauten der niederländischen Backsteinrenaissance und Grachten prägen das Stadtbild des heute vor allem vom Tourismus lebenden „Holländerstädtchens“ mit knapp 2.500 Einwohnern. Friedrichstadt hat eine interessante Struktur und sehr schöne Häuser. Bei einem beschaulichen Bummel durch die Stadt fühlt man sich in eine andere Zeit oder in ein anderes Land versetzt. Hier herrscht eine ruhigere Armosphäre, ähnlich wie in Skandinavien oder Holland.

Entsprechend interessante Läden gibt es hier auch. So zum Beispiel die Töpferei bzw. Keramikwerkstatt "Wunschbecher", siehe auch www.wunschbecher.de, mit ihren liebevoll gefertigten Sachen. Hier ein Becher aus der Werkstatt:

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