Sonntag, 24.06.2012

Nun bin ich wieder zuhause. Wir haben gestern früh um sechs Uhr im Hamburger Hafen festgemacht. Zur Begrüßung hatten wir
Sonne und schönstes Wetter. Das Auschecken ging zügig, so dass ich schon um zehn Uhr zuhause war. Nun laufe ich hier rum
wie Falschgeld, schwankend und schaukelnd, als wäre ich noch auf dem Schiff, das Gleichgewichtsorgan hat noch nicht begriffen,
dass wir nicht mehr auf dem Schiff sind und deshalb auch keine Schaukelbewegungen mehr ausgleichen müssen. Jetlag oder
besser Schiffslag :-). Das kann drei Tage dauern.
Es war eine sehr schöne Reise mit vielen Eindrücken und Erlebnissen. Mit dem Wetter hatten wir viel Glück, die See war
ruhig, bis auf die Nordsee. Am ersten und letzten Seetag hatten wir "Seegang" und einige Leute sind seekrank geworden.

Unsere erste Station war
Bergen, ein sehr schönes Städchen mit alten historischen Holzhäusern aus der Hansezeit. Hier
waren viele Deutsche, die Handel betrieben, fast vierhundert Jahre lang. In Bergen habe ich bei sonnigem Sommerwetter
ein Stadtbummel gemacht, dann einen Ausflug nach Alt Bergen, eine Art Museumsdorf mit alten Holzhäusern, indem auch der
Pavillion steht, in dem Edvard Grieg z.T. seine Musik geschrieben hat. Und wir haben eine alte
Stabkirche besichtigt,
die nur aus Holz gefertigt wurde, kein eintiger Nagel wurde verarbeitet. Die Stabkirchen sehen sehr fremdländisch,
asiatisch aus.
Die Natur in Norwegen hat mich sehr beeindruckt und fasziniert. Natürlich auch der
Geirangerfjord mit seinen hohen Bergen.
Ich habe deine Anregung aufgenommen und mich mit den Naturwesen verbunden. Ich spürte sehr viel Kraft und so etwas wie
ein Willkommen.
Wir sind dann hoch in den Norden, an den Lofoten vorbei und haben den Polarkreis überschritten. Ab da wurde es nicht mehr
dunkel nachts. Das hat mir am besten gefallen. Die Sonne geht nicht mehr unter. Wie schön ist das!
Dann hatten wir zwei Tage auf See, als wir nach Island gefahren sind. Dort waren wir zuerst im Norden, in
Akureyri, eine
Stadt, die am längsten Fjord Islands liegt (65 km), es hat mir dort sehr gut gefallen.
Dort haben wir auch Wale gesehen, Schwertwale, die Orkas. Island, die Vulkaninsel, hab ich mir ganz anders vorgestellt,
rauher und schroffer, karger. Es war jedoch grün, das Lavagestein war mit Moos und Flechten bewachsen, vereinzelt gab es
auch Bäume bzw. Wälder. Wir sind zu einem großen Wasserfall gefahren, zu dem es auch eine alte Sage gibt.

Dann in
Reykjavik, das übersetzt "Rauchbucht" heißt und im Südwesten von Island liegt, war die Landschaft so, wie ich es
mir vorgestellt habe. Überall dampft, raucht und zischt es. Die Bewohner nutzen für ihre Häuser die Geothermalwärme zum
Heizen, sie brauchen also keine Verbrennung von Kohle etc, was die Luft dort extrem sauber und schadstoffarm hält.
Reykjavik hat mir nicht so gut gefallen, die Architektur dort ist sehr modern, hart und kalt, passt aber gut in die
Landschaft mit den Lavabrocken.

Die letzte Station war in
Invergordon, Schottland. Hier hatte ich das Gefühl, ich komme nach Hause. Es war sehr kraftvoll,
unbeschreiblich. Die Landschaft ist wunderschön, wir sind durch das Hochland gefahren, Heidelandschaft, weite Wiesen, grün
und saftig, blühender Ginster etc. Die Fahrt ging zum Loch Ness, dort haben wir auch ein Castle besichtigt, mit dicken
alten Mauern. Ein Ungeheuer habe ich leider nicht gesehen, aber fotografiert. Jedenfalls sah es so aus, als ich die Bilder
nochmals durchsah.
Zurück ging es dann über die Nordsee, an vielen Bohrinseln und an Helgoland vorbei, zurück nach Hamburg.